Rund ist der Geburtstag von Sohn 2 und rund ist auch eines der Geschenke, die er sich gewünscht hat. 🙂
Sohn 2 kam – genauso wie Sohn 1 und auch Sohn 3 – per Kaiserschnitt auf die Welt. Sohn 1 noch ungeplant, aber die beiden anderen dann geplant. (sie waren alle drei über 4 Kilo und hatten riesige Köpfe, da bin ich im Nachhinein sehr froh, dass ich sie nicht rauspressen musste….)
Ein Vorteil, wenn man das so sagen darf, eines geplanten Kaiserschnitts ist ja, dass man sich mehr oder weniger das Geburtsdatum aussuchen kann. Also natürlich immer im Rahmen des noch Vertretbaren und so +/- 1-2 Wochen um den errechneten Geburtstermin herum, aber wir wurden wirklich gefragt, ob wir ein bevorzugtes Datum haben möchten für die Geburt.
Bei Sohn 2 wurde das der 10.1.01
Das kann man vorwärts wie rückwärts lesen und wir fanden das damals ziemlich cool. Auch weil der Herr des Hauses ja mit Computern zu tun hat und da gibt es auch immer ganz viele Einsen und Nullen. Das Datum ist also in jeder Hinsicht perfekt.
Und nun ist er schon 20. Unglaublich wie die Zeit vergeht. Eben war er noch der süsse, kleine Junge und nun ist er schon längst ein junger Mann geworden!! Immer noch süss, aber absolut nicht mehr klein. Er hat sogar Sohn 1 überholt und den Herrn des Hauses auch schon lang.
Er hatte ganz bescheidene Wünsche, aber wir waren sehr froh, dass er überhaupt Wünsche hatte. Seit er selber Geld verdient, kauft er sich das meiste, was er gern haben möchte, selbst und es wird immer schwerer, noch etwas zu finden.
Ein grosser Vorteil übrigens von Jungs im Gegensatz zu Mädchen finde ich, dass sie einfach immer noch absolut zufrieden sind mit einem Ball. Selbst mit 20 noch. 🙂
Der Herr des Hauses und ich frühstücken vorab und machen schon gegen Viertel vor neun einen kleinen Spaziergang. Eigentlich wollte ich nochmal so schöne Fotos machen wie gestern nur mit der besseren Kamera, aber obwohl es auch heute wieder unter 0° sind, ist das ganze Eis weg. Da war es gestern einfach zu sonnig am Nachmittag. Schade.
Ich kann aber immerhin meine 25.000 Worte (oder wieviele waren es nochmal?), die Frauen so pro Tag reden müssen, loswerden, während der Herr des Hauses seine 10 Worte bereits nach kurzer Zeit aufgebraucht hat.
🙂
Als wir zurückkommen ist immer noch niemand sonst aufgestanden. Der Herr des Hauses fragt in die Zimmer der schlafenden Jungs rein, ob sie ein Ei, ein Rührei oder gar kein Ei möchten. Von allen kommt irgendeine Antwort, aber so ganz sicher kann man sich nicht sein, ob die Fragen wirklich bei ihnen angekommen sind…
Gegen kurz vor elf ist alles fertig, wir – der Herr des Hauses und ich – sitzen am Tisch, aber die Jungs kommen nicht. Hey, es ist Wochenende. Da schlafen sie aus. Geburtstag hin oder her.
Also essen wir ein zweites mal alleine. Das Ei ist perfekt gekocht und wird noch ein bisschen warm gehalten. 🙂
Der Herr des Hauses ist ein bisschen genervt, dass niemand zum Frühstück gekommen ist, niemand Geburtstag feiern wollte, und fährt für eine Weile ins Büro, um dort noch an den neuen Möbeln zu arbeiten.
Ich geniesse wieder die Sonne auf dem Sofa, die um diese Jahreszeit sehr angenehm tief direkt ins Wohnzimmer scheint. Mein heutiger Plan: Griechischhausaufgaben. Es geht erstaunlich gut, ist gar nicht so schwer. 🙂
Irgendwann kommt mal Sohn 3 runter, isst etwas und verschwindet dann wieder in sein Zimmer. Auch Sohn 1 kommt an den Tisch, redet aber nicht mit mir, sondern verzieht sich auch sehr schnell wieder in sein Zimmer.
Sohn 2 kommt irgendwann auch noch, ich gratuliere ihm, er freut sich über den Ball und hebt das andere Geschenk noch auf, bis der Herr des Hauses wieder zurück ist.
Als der wieder da ist, machen die beiden eine Runde Fahrtraining.
Ich mariniere die Poulet-Schenkel für das Abendessen und lese weiter in meinem Buch, das ich vor ein paar Tagen angefangen hatte.
Ein Wort in einem Satz gefällt mir ausserordentlich und ich nehme mir vor, es mir auf jeden Fall zu merken und hoffe, dass ich es irgendwann auch mal wirkungsvoll benutzen kann. Es ist das Wort „Akkuratesse“. Normalerweise benutzt man das mehr als Adjektiv, aber in dieser Form gefällt es mir ausgesprochen gut!!
Ich verbringe den Rest des Tages auf dem Sofa, mache die Hausaufgaben, lese, gehe zwischendurch in den Keller, um die Wäsche aus der Maschine zu holen, aufzuhängen und eine neue Maschine zu füllen.
Übrigens: Sohn 1 kommt seit dem Frühstück nicht einmal mehr hoch ins Wohnzimmer….
Gegen kurz nach sechs schiebe ich die Poulet-Schenkel in den Ofen, koche Reis dazu und das restliche Gemüse, das noch im Kühlschrank zu finden ist.
Zum Essen sitzt Sohn 1 wieder mit am Tisch, sagt aber kein Wort. Nur kurz lässt er sich hinreissen, auf Sohn 2 etwas zu antworten, aber danach räumt er wortlos sein Geschirr in die Maschine und ist wieder unten in seinem Zimmer. Also doch nachtragend. Mal sehen, wie lange diese Post-Pubertät noch anhält…
Ich lasse mich davon überhaupt nicht beeindrucken oder provozieren. Wenn er nicht reden möchte, dann eben nicht. Gestern fand ich es wirklich sehr heftig und unangemessen, heute ist es nur noch trotzig und kindisch und regt mich nicht mehr auf.
Die Küche mache ich wieder chick, die letzte Waschmaschine des Tages hänge ich noch auf, dann gibt es noch einen Rest „Chateauneuf du Pape“, der von gestern noch übrig war zum Tatort aus Köln.
Der Tatort gefällt mir sehr gut, der Herr des Hauses offeriert noch jedem von uns beiden ein Gläschen Baileys und dann ist er auch fast schon wieder rum, der Abend.
Ich wünsche euch eine gute Nacht und einen guten Start in die neue Woche.
Macht’s gut. 🙂