so, jetzt bin ich dann mal fertig mit dem Fastenthema.
Am Freitag bin ich ganz ohne Frühstück aus dem Haus gedüst, denn wir hatten ja bis eins am Morgen noch im Dach herumgeräumt. Da wollte ich so lange wie möglich schlafen können.
Das Frühstück nahm ich dann sozusagen hinter der Wand versteckt im Vorraum zur Rezeption, es war eh noch niemand da.
Etwas später (ich hatte mir noch ein Bio-Vollkorn-Irgendwas-Brötchen gekauft) esse ich das hier:

Unglaublich lecker!!!
Also falls Lidl Deutschland dasselbe Griechisch-Sortiment hat wie Lidl Schweiz, dann lege ich euch diesen Dip absolut ans Herz!
Ich bin sehr unglücklich, als das Brötchen gegessen ist, aber noch so viel von dem Dip übrig. 🙂
Da werd ich am Montag wieder zuschlagen.
Für einen Freitag habe ich ziemlich gut zu tun, habe kaum Leerlauf, mache dann eine kleine Mittagspause mit Mousaka aus der selben Lidl-Linie, aber das ist nicht ganz so gut. Schmeckt zwar lecker, ist aber von der Konsistenz ein bisschen lappig. Das esse ich dann lieber frisch gemacht.
Um fünf mache ich Feierabend, fahre ein letztes Mal zur Wander-Freundin-Kollegin und packe meine letzten Sachen zusammen.
Sie ist mittlerweile nochmal ins Möbelgeschäft gefahren, um weitere Sachen zu kaufen, die wir noch zu zweit rasch ins Dach nach oben wuchten. Das wird ein ganz ganz wunderschönes Zimmer da oben!!
Ich hatte Sohn 2 geschrieben, dass ich bereit wäre und er macht sich zusammen mit Sohn 3 auf den Weg, um mich abzuholen. Obwohl ich ja immer an den Wochenenden zu uns nach Hause gefahren war, um meine Sachen zu wechseln, hatte sich insgesamt doch mehr Kram von mir bei der Wander-Freundin-Kollegin angesammelt, als ich hätte alleine im Tram transportieren können.
Tja, und dann endet dieses dreiwöchige Experiment, wir versichern uns, dass es wirklich eine unglaublich grossartige Erfahrung war, dass wir das unbedingt wiederholen werden, dass ich ganz ganz bald wieder kommen soll, dass ich jederzeit einziehen könnte, wenn ich Lust haben sollte und wir drückten uns und dann fuhr ich mit den Söhnen und all meinem Krempel wieder zurück zu uns nach Hause.
Da wir ja zusammen arbeiten, werden wir uns ja schon am Montag wieder sehen, aber trotzdem haben wir uns verabschiedet als würden wir uns jetzt erstmal eine ganze Weile nicht mehr sehen. 🙂
Und mein Fazit, wie sieht das aus?
Positives:
– ich kann problemlos zwei Wochen auf feste Nahrung verzichten.
– ich kann mich 100% auf meinen Körper verlassen!!
– ich habe trotz Fasten immer noch sehr sehr viel Energie. Sowohl, was die Konzentration als auch was die Kondition angeht.
– ich kann sehr gut mit der Wander-Freundin-Kollegin zusammenwohnen.
– in den ersten Tagen schwächelt der Kreislauf ein wenig, fängt sich dann aber ganz schnell und ist zuverlässig bis zum Schluss.
eher Negatives:
– ich friere ziemlich. Ich habe mit Wärmflasche, mit Socken, mit einer extra Fliess-Decke geschlafen.
– ich verliere recht viel Muskelmasse (Fett vielleicht schon auch, aber das sieht und spürt man nicht so deutlich.
– ich habe nach den ersten zwei Aufbau-Tagen keine Kontrolle mehr über die Gelüste und verliere die Disziplin.
– irgendwann kann ich diese fade, dünne Bouillon nicht mehr sehen.
– auch den Tee habe ich recht bald mal satt.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir das jedes Jahr im Januar machen. Das einzige, was ich anders machen würde: wir sollten für die Aufbau-Tage eine Woche Urlaub nehmen. Dann würden wir irgendwo eine Unterkunft mieten, nur das einkaufen, was wir in den ersten Tagen essen dürfen, uns damit sozusagen einschliessen und fernab von jeglichen Versuchungen langsam wieder zur Normalität zurückfinden. So, wie das jetzt gelaufen ist, bin ich nicht zufrieden mit den Aufbau-Tagen. Ich habe mich so sehr gehen lassen, habe meine Kontrolle aufgegeben und im wahrsten Sinne des Wortes gefressen! Das war gar nicht gut.
Und sonst so heute?
Ich war nach zwei Wochen mal wieder Nordic Walken. Ich hatte etwas Bedenken, dass mir die anderen zu schnell sein würden, weil ich zweimal ausgesetzt hatte während des Fastens und weil ich ja schon ein bisschen Muskulatur verloren habe, denke ich. Aber meine Bedenken waren völlig unbegründet. Ich hatte überhaupt keine Probleme, mit den anderen mitzuhalten.
Danach war ich sowas von energiegeladen, dass ich irgendwas aufräumen musste!! Ich denke, ich war auch irgendwie inspiriert von meinem Aufenthalt bei der Wander-Freundin-Kollegin. Ihr Haus ist nicht steril sauber oder so, aber es ist aufgeräumt und grundsauber. Ich wusste relativ schnell, wo was hingehört und es lagen nicht tausende von Schuhen im Eingang, es krümelte nicht unter dem Tisch, es stapelte sich kein Geschirr in der Küche, usw.
Dann haben wir angefangen, im Dach zu räumen und einzurichten und ich hatte grosse Lust hier auch ein bisschen was zu verändern.
Ich behaupte nicht, dass die 4 Männer hier ohne mich völlig versifft sind, aber was mir als erstes aufgefallen war, sind die vollen Mülleimer. Im Bad und auch in der Küche. Das macht hier einfach niemand gern. Es wird immer so lange gestopft, bis es wirklich nicht mehr geht und dann muss sich irgendjemand erbarmen und den Mülleimer mal ausleeren.
Das habe ich als erstes gemacht. Müll geleert, neuen Müllsack rein und auch den Grünabfall in den Container gebracht, und dann packte mich der Räumwahn. Ich habe die ganze Küche einmal durchgeputzt, dann mein eigenes Zimmer aufgeräumt, Sommer- und Winterkleidung sortiert und teilweise auch aussortiert für die Altkleidersammlung. Einmal komplett durchgesaugt, Staub gewischt, dann noch das Erdgeschoss gesaugt und das alles mit cooler, flotter Musik. da macht es grad noch mehr Spass.
Manchmal braucht es nur so Kleinigkeiten, ich habe zum Beispiel die Lampe, die bisher neben meinem Bett auf dem Nachttischchen stand mit der getauscht, die neben meinem Sessel stand. Jetzt ist das Licht neben meinem Bett etwas wärmer und nicht so grell. Ausserdem habe ich mir ein paar neue Teelichter aufgestellt und noch eine kleine Laterne mit einem Kerzchen bestückt. Sehr sehr gemütlich ist das jetzt.
Von der flotten Aufräumen-Musik habe ich zu Jazz gewechselt. Die Spotify-Playlist heisst „Jazz in the Background“ Soft instrumental Jazz for all your activities. Theoretisch könnte ich 29 Stunden und 52 Minuten lang Jazz hören. 🙂
Das ist meiner Meinung nach die beste Hintergrund für so einen gemütlichen Abend bei Kerzenschein. Wer mag, nimmt noch ein Gläschen Wein oder einen heissen Tee oder was auch immer. Kerzen dazu und die Stimmung ist perfekt!!
Ich telefoniere eine ganze Weile mit der Lieblingstante in Berlin und wie immer stellt mich ein Gespräch mit ihr unglaublich auf. Es tut sehr gut!!
Mittlerweile hat Sohn 1 asiatische Nudeln mit Gemüse und Rindfleisch gekocht und wir sind immerhin zu viert beim Abendessen. Sohn 3 geht heute Abend mit ein paar Freunden ins Casino… Da bin ich ja mal gespannt, was er morgen zu erzählen hat.
Der Herr des Hauses hilft mir noch ganz kurz dabei, unseren Mail-Account auf dem neuen Laptop einzurichten und schon kann dieser Laptop den alten ablösen. Ein paar Dokumente möchte ich mir noch vom alten rüberkopieren, aber ansonsten werde ich den neuen eben auch neu benutzen. Mir neue Ordner einrichten, nicht den ganzen alten Müll mitnehmen sondern versuchen, ihn relativ schlank zu halten.
Ich hoffe, das klappt. 🙂
So, und nun geniesse ich diesen kuscheligen Abend in meinem kuscheligen Zimmer und wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende!!!