Uuupsi, schon wieder zuhause…

So schnell geht das. Vor lauter Urlaub habe ich dann doch nicht mehr gebloggt. Obwohl ich ja eigentlich jede Menge Zeit gehabt hätte.

Auf der ersten Insel, also auf Milos, habe ich gemerkt, wie dringend ich den Urlaub gebraucht hatte. Ich habe nämlich wirklich gar nichts gemacht.

Ich bin meist nur kurz mal raus, zum Beispiel um diese Dinger zu töpfern oder um etwas zu essen und zu trinken zu kaufen. Aber mehr nicht. Ich habe mich vielleicht in einem Umkreis von 200m um meine Unterkunft herum bewegt. Habe viel geschlafen und viel gelesen.

Um diese Insel also so richtig kennenzulernen, müsste ich wohl nochmals hinfahren… 🙂

Nach ein paar Tagen bin ich aber dann rüber nach Serifos gefahren, wo ich zwar auch wieder für mich alleine untergekommen bin, aber am zweiten Tag dann die Arbeitskollegin nachkam. Somit hatte ich für ein paar Stunden am Tag Gesellschaft, was so einen Urlaub insgesamt doch viel abwechslungsreicher macht.

Es waren jeweils nur ein paar Stunden, weil wir einen so dermassen unterschiedlichen Tages-Rhythmus haben. Während ich spätestens um acht oder ausnahmsweise um halb neun wach war, ist die Kollegin nie vor halb eins aufgestanden. Dafür war ich meist gegen 22:30 im Bett und sie dann noch bis drei Uhr früh wach.

So haben wir uns immer erst um 14:00 Uhr zu einer Art Brunch getroffen. Für sie war es Frühstück und für mich schon Mittagessen. 🙂

Wir blieben sitzen bis fast um vier, gingen dann noch kurz an einen Strand (in der Sonne braten machen ja heutzutage nur noch Leute, die es nicht begriffen haben, finde ich) unter einen Sonnenschirm, sie ging eine Runde schwimmen, ich suchte nach schönen Steinen oder las in meinem Buch und dann war es auch schon wieder Zeit etwas zu essen!! 🙂

Ein sehr, sehr entspannter Tagesablauf war das insgesamt. Abgesehen von den Mails, die ich ja trotzdem durchgehe (und die Arbeitskolleginnen dann überhaupt nicht beneide um den Stress, den sie haben…), habe ich nicht eine Sekunde an die Arbeit gedacht.

Ich habe sehr lecker gegessen und getrunken:

Purer Knoblauch, einfach nur in Scheiben geschnitten. Mit Fischchen.

Den klassischen „Elleniko“, den man erst trinken darf, wenn der Kaffeesatz auf den Boden der Tasse gesunken ist.

Manchmal auch einfach nur Fastfood…

Dann wieder griechischen Joghurt mit Honig, Nüssen und Zimt…

Oder mit der Kollegin zusammen eine gemischte Auswahl an Vorspeisen.

In der Vollmondnacht einen Aperol, quasi direkt am Strand

Und zum Abschluss, am letzten Tag ein unglaublich zartes und fantastisch gewürztes Lamm aus dem Ofen. Es war ein Genuss!!!!

Dort hinten auf dem Berg oder an den Berg geschmiegt, liegt die sogenannte Chora. Eine Strasse führt hinauf, es fährt auch ein Bus, aber bis ganz nach oben kommt man nur zu Fuss.

Damit ich mich überhaupt mal ein bisschen bewege, bin ich aber eines Morgens einfach komplett zu Fuss da hoch gelaufen.

Die Temperaturen waren übrigens sehr angenehm, so um die 24° Grad. Natürlich trotzdem heiss, wenn man in der Sonne da hoch läuft, aber nicht so krass, als wenn es 35° Grad gewesen wären.

Auf dem Hinweg habe ich einen Abzweiger verpasst und bin glaub ich einen kleinen Umweg gelaufen…

Dafür bin ich dann aber an dieser unfassbar blauen Kapelle vorbeigekommen.

Von ganz oben hat man dann einen wunderschönen Blick über die ganze Bucht und den Hafen. Bei klarer Sicht könnte man am Horizont die Nachbarinsel Sifnos sehen.

Ich belohne mich mit einem frisch gepressten Orangensaft, einem kalten Cappuccino und sehr sehr viel Wasser.

Zurück gehe ich dann durch die vielen kleinen Gassen, in denen man sich ziemlich verirren kann. Aber ich laufe einfach immer nach unten. Dann komme ich irgendwann schon an. 🙂

An einem Abend ging der Vollmond so wunderschön majestätisch über der Bucht auf, da sprangen alle auf und mussten ein Foto machen! Ich natürlich auch… 😉

Und als ich dann zu meiner Unterkunft lief, hängte sich mir eine kleine Katze an die Fersen und ist mir mindestens 10 Minuten hinterhergelaufen.

Erst als ich auf die belebtere Strandpromenade kam, ist sie dann wohl wieder zurückgeschlichen.

Tja, und nun bin ich schon wieder zuhause, ziemlich müde, weil ich nach Athener Zeit um 5:00 Uhr, was hier schon 4:00 Uhr gewesen ist, aufstehen musste, um rechtzeitig am Flughafen zu sein.

Morgen starte ich zum Glück erst gegen 10:00, kann also noch ein kleines bisschen ausschlafen, bevor ich wieder voll zurück in den Alltag stürze.

Die nächsten Ferien stehen dann erst wieder zu Weihnachten an, aber ach, das ist ja gar nicht mehr so lange… 😉

und nun von ca. 2.500 m wieder runter auf Meereshöhe :-)

Quasi direkt runter vom Berg bin ich nach einer kurzen Nacht zuhause am nächsten Morgen um 4:00 zum Flughafen aufgebrochen.

In meine wohlverdienten Ferien!!!

Ich habe so gestört viel gearbeitet in den letzten Wochen, habe dabei 25 Überstunden angesammelt (davon kann ich grad nochmal ein paar Tage freinehmen 🙂 ) und bin echt an den Rand des grad noch machbaren gestossen, sodass ich jetzt wirklich dringend Urlaub brauchte. Noch viel länger hätte ich es nicht ausgehalten.

Nun also Griechenland. Ich habe zwei Inseln auf dem Programm. Zuerst ein paar Tage auf Milos ganz für mich alleine und anschliessend fahre ich rüber nach Serifos, wo ich die zoom-Kollegin-Freundin (erinnert sich jemand?) treffen werde. Mit ihr war ich schon mal dort und ich freu mich drauf. 🙂

Hier auf der ersten Insel mache ich erstmal gar nichts ausser zur Ruhe zu kommen. Schlafen so lange wie ich will, schlafen wann ich will, auch mal einfach so am Nachmittag oder nochmal kurz nach dem Frühstück, schlafen schon abends um neun oder auch erst um Mitternacht. Völlig frei. Ich geniesse das sehr.

Genauso essen wann ich will, essen was ich will und wo ich will.

Mein Frühstück ist in meiner Buchung inbegriffen, auch wenn ich auf den ersten Blick etwas überrascht war von diesem Frühstück:

Für 4 Tage alles vorrätig. Hmmm.

Aber dann entdeckte ich noch Milch, Saft und Früchte im Kühlschrank, eine kleine Dose mit Müsli und daraus konnte ich mir doch am ersten Morgen etwas Feines zusammenstellen. 🙂

Dann machte ich wirklich erstmal nicht so viel ausser lesen vielleicht. Dieses fantastische Buch hier:

Am Abend, noch relativ früh suchte ich das Restaurant, dass mir der Vermieter empfohlen hatte, und bestellte den Fisch des Tages.

Der Fisch war sehr sehr lecker, das Gemüse ein bisschen … hmmm…. einseitig irgendwie…, das Tsatsiki war super, der Wein war viel zu viel. Warum hatte mich zu einem halben Liter überreden lassen??? Ich kann doch nicht einen halben Liter ganz alleine trinken! Also könnte ich vielleicht schon, aber erstens macht das keinen Spass und zweiten muss es nun wirklich nicht so viel Alkohol sein.

Ich liess also einen kleinen Rest stehen.

Sobald sich das Restaurant dann mit fröhlichen und nicht alleinreisenden Gästen füllte, machte ich mich wieder auf den Heimweg. Alleine im Restaurant essen ist für mich ähnlich wie alleine ins Kino gehen, nichts was ich gerne mache.

Ich schlenderte noch ein wenig durch die Gassen und entdeckte einen kleinen Laden mit Töpferwaren und Schmuck.

Links im Bild an diesen Ästen seht ihr ein Schild mit der Aufschrift: Workshop.

Ich fragte, wann das denn so stattfinden würde und was es kostet und meldete mich dann spontan für den nächsten Tag an. 🙂

Der Workshop ist privat, also keine Gruppen sondern ich ganz alleine und das war mir gerade recht.
Ich habe keine Ahnung vom Töpfern ausser das, was wir früher ja alle in der Schule gemacht hatten: Aschenbecher!!! 🙂

Am nächsten Tag um 12:00 stand ich also wieder im Laden und bekam eine Schürze und eine kleine Einführung in die Basics des Töpferns. Ein bisschen auf Griechisch und wenn es wichtig war, dann auch auf Englisch.

Der zweite Klassiker, den ich auch schon damals in der Schule gemacht hatte, wenn der Aschenbecher fertig war, ist eine Tasse. Und damit habe ich auch diesmal angefangen.

Es gibt so ganz kleine Drehscheiben, die finde ich mega cool und ich überlege, ob ich mir nicht so eine zutun sollte. Haha, falls ich dann mal irgendwann überhaupt Zeit haben sollte, um in meiner Freizeit (was war das gleich nochmal???) zu töpfern. Ich werd mir das vielleicht besser aufheben bis zu meiner Pension…

Am Schluss sah mein Teil doch tatsächlich wie eine Tasse aus. 🙂

Der ganze Workshop ging zwei Stunden und ich hatte noch genug Zeit für ein zweites Stück.

Ich traute mir inzwischen schon etwas mehr zu und wagte mich an ein Teelicht-Dingens.

Das einzige Problem an diesem Ton-Zeug ist, dass es jetzt erstmal trocknen muss. Danach kann man mit so Schmirgel-Papier noch etwas ausbessern, abschleifen, schön machen. Danach wird es dann gebrannt. Anschliessend angemalt oder gefärbt, also einfach in Farbe getunkt und dann nochmal gebrannt glaub ich.

Das alles musste ich leider in Auftrag geben, denn nur schon bis es richtig getrocknet ist, bin ich gar nicht mehr hier auf der Insel.

Naja, aber zum grössten Teil ist die Arbeit schon von mir.

So richtig typisch Künstlerin, ist dieser Laden und das Atelier ein absolutes Chaos. Ziemlich oft suchte sie irgendwelches Werkzeug, das sie dann irgendwo hervorzauberte, sie notierte meine Adresse, um mir alles zuzuschicken, wenn es fertig ist, in einem Buch, völlig zerfleddert und für mich absolut nicht durchschaubar, nach welcher Ordnung sie da welche Seite aufschlug, die von mir gewünschten Farben für meine Werke notierte sie auf einer anderen Seite, wieder absolut willkürlich aufgeschlagen. So kam es mir auf jeden Fall vor.

Aber wirklich sehr sehr sympathisch, hilfsbereit, auch kompetent und sie konnte mir alles echt gut erklären.

Jetzt bin ich einfach nur sehr gespannt, ob das dann irgendwann so ca. in einem Monat bei mir überhaupt ankommt….

Als Belohnung nach dieser „harten Arbeit“ 🙂 gönnte ich mir ein sehr sehr feines, aber sowas von unglaublich süsses Z`Vieri. Hmmmmmmmm

Der Honig trieft heraus, fliesst über die Finger, klebt überall und genau darum ist das alles eben so lecker!!!

Heute nun ist schon mein letzter Abend hier. So richtig Hunger habe ich eigentlich nicht. Mal sehen, ob ich nochmal rausgehe oder einfach nur auf meiner kleinen Terrasse bleibe.

Morgen geht es rüber auf die Nachbarinsel.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende 🙂

Schon wieder in den Bergen :-)

schon vor einer Weile habe ich spontan an einem Samstag meinen „da-muss-ich-unbeding-mal-hoch-Berg“ den Niesen bestiegen. Das ist von der Höhe nicht sehr hoch, vom technischen Anspruch eigentlich auch nicht, aber dafür geht es ca. 1.600 Meter einfach nur nach oben. Wie Treppensteigen.

Hier mal ein Bild, das ich im Frühling gemacht hatte:

Sieht aus wie ein Vulkan. 🙂 Es war ein sehr gutes Training, um mal zu schauen, wie ich konditionell mit so viel Höhe umgehen kann. Da der Berg aber insgesamt nur knapp über 2.000m hoch ist, ist die Höhe an sich kein Problem. Ich war recht schnell unterwegs, daher wurde es gegen Ende dann ziemlich anstrengend. Auf den Kilimandscharo läuft man ja viiiiieeeel langsamer hoch.

Am letzten Wochenende dann haben wir eine Art zufällig zusammengewürfelten Geschäftsausflug gemacht. 🙂 Wir waren zu neunt und sind auf die Anenhütte hochgewandert. Die ist ein bisschen höher als der Niesen und der Weg nach oben ist teilweise recht anspruchsvoll.

Wer will, kann sogar einen Klettersteig nach oben nehmen. Eine abenteuerliche Abkürzung sozusagen. 🙂

Das reizte mich natürlich sehr!

Dafür musste ich mir vorher so ein Klettersteig-Set ausleihen, so etwas besitze ich nämlich nicht. Also so Gurte um die Oberschenkel und die Hüfte, an denen man dann so ein Seil mit zwei Karabinerhaken befestigt. Wer schon mal in so einem Seilpark war, wo man oben in den Bäumen herumklettert, der weiss, was ich meine.

Nur noch ein anderer aus unserer Neunergruppe nahm auch den Klettersteig und so teilte sich die Gruppe irgendwann und wir zwei nahmen die steile „Abkürzung“ 🙂

Und so sieht das dann aus:

Mit den Karabinern sind wir immer gesichert, aber es geht trotzdem einfach nur grad nach unten. Oder eben nach oben, je nach dem wie man es sieht. 🙂

Ich hatte auf jeden Fall grossen Spass, wie man vielleicht sehen kann!

Leider auch das natürlich kein richtiges Kilimandscharo-Training, aber egal, Berge sind einfach faszinierend. Als ich da so in der Bergwand hing, mit den Händen den von der Sonne erwärmten massiven Felsen berührte, diese Kraft und Stärke spürte, das war sehr sehr beeindruckend.

Ende Oktober werden wir noch eine weitere Kili-Info-Veranstaltung besuchen, aber eigentlich ist schon fast klar, dass wir dann mit denen auch diese Tour buchen werden, denn ich habe jetzt schon von mindestens zwei Seiten gehört, dass dieser Veranstalter absolut top sein soll!

Im Moment bin ich grad im Urlaub, darum hab ich auch Zeit und Musse zum bloggen. 🙂

Ich sitze bei immer noch 24° Grad draussen auf einer kleinen Terrasse, esse einen leckeren Spinat-Kuchen und geniesse einfach mal das Leben. 🙂

Darüber dann später mehr.

Ich wünsch euch einen wunderschönen Abend.

Ziele

Ziele sind ganz wichtig im Leben. Wenn man kein Ziel mehr vor Augen hat, kann es ganz schön trostlos werden und man lebt irgendwie nur noch so vor sich hin.

Soweit bin/war ich zum Glück noch nicht. Ich hatte und habe immer noch Ziele und wenn sie auch noch so klein sind.

Vielleicht liegt es auch einfach in der Natur der Sache, dass man in einem gewissen Alter darüber nachdenkt, was man alles schon so gemacht, gesehen, erlebt hat und was eventuell noch kommen könnte.

Und der Mensch wäre ja nicht der Mensch, wenn er oder sie nicht immer irgendwo rauf, runter, rüber, durch oder rein wollen würde.

Was ist es für ein geiles Gefühl, wenn man es dann geschafft hat!!

Wenn man vom 10m-Brett gesprungen ist, wenn man beim Marathon durch’s Ziel gelaufen ist, wenn man nach langem und anstrengendem Lernen endlich das Zertifikat in den Händen hält, wenn man auf dem Gipfel die Arme in die Luft streckt und jubelt (falls man noch genug Luft dafür hat…), wenn applaudiert wird, wenn alle vor Freude strahlen, wenn das Adrenalin durch den Körper strömt.

Es kann mir niemand erzählen, dass das nicht ein grandioses Gefühl ist!

Ich freu mich drauf 🙂

Ich habe jetzt schon so einiges gegoogelt und interessanterweise sehen nicht immer alle den Berg gleich. 🙂

Was sie aber quasi alle behaupten: „wir bringen euch da hoch!“ mal mit einer Erfolgsquote von „nur“ 90% und mal mit bis zu 98% Erfolgsgarantie. Das kommt natürlich auch darauf an, wieviele Touren der jeweilige Anbieter so macht pro Jahr. Wer nur 2 Termine pro Jahr anbietet, hat vielleicht nicht eine ganz so hohe Quote wie einer mit 8-10 Touren pro Jahr.

Ausserdem bieten fast alle (auf Wunsch) noch ein paar Tage Safari und dann Badeferien auf Sansibar hinterher. Wenn man denn nun schon mal dort ist…

Beim einen Anbieter dürfen die Träger (man muss ja zum Glück sein ganzes Gepäck nicht selber tragen!) maximal 12 kg tragen, beim anderen sind es 18 kg. Hm.

Beim einen Anbieter geht man jeden Tag nur ein paar Hundert Höhenmeter nach oben, um sich zu akklimatisieren. Bei einem anderen geht man richtig viele Höhenmeter pro Tag, macht dann aber einen ganzen Tag Pause auf ca. 4000m, um sich zu akklimatisieren. Dann ist man letztendlich gleichschnell oben. Und was ist jetzt besser?

Man kann entweder in Hütten übernachten oder in Zelten.

Zuerst dachten wir, dass wir unbedingt die Route mit den Hütten wählen müssten, … in unserem Alter… 😅

Wenn man es sich aber genau anschaut, dann ist der Unterschied zwischen Hütte und Zelt wirklich nur das Material, dass man über dem Kopf hat. Holz oder Stoff. Was den Komfort des Liegens angeht, nehmen sich beide Varianten nicht viel. Man schläft auf einer Schaumstoff-Matratze. Auf einer recht dünnen, durchgelegenen, eventuell auch schon leicht in die Jahre gekommenen Schaumstoff-Matratze.

Ich denke, einzig, wenn es richtig kalt sein sollte und vielleicht auch noch windig, dann ist man in der Hütte doch besser aufgehoben.

So ein ganz kleines bisschen hätte ich in der Hütte so ein „Weichei“-Gefühl…
Der „richtige“ Bergsteiger schläft doch nicht in einer Hütte!!!

Für die Bequemlichkeit sollte man selbst eh noch eine Matte mitnehmen, die dann der Träger trägt. Ausserdem hat man einen Schlafsack.

Wenn wir in den Hütten schlafen wollen, sind wir fest an die eine Route gebunden, auf der die Hütten stehen. Bei einem Anbieter habe ich gelesen, dass die Erfolgsquote auf dieser Route eher niedrig sein soll. Vielleicht fühlen sich die Leute zu bequem auf dieser Route… 🙂

Wir haben echt die Qual der Wahl!

Die eine Route ist die schnellste, die andere die mit der schönsten Aussicht, die nächste die leichteste, und noch eine andere hat die höchste Erfolgsquote. Tja, was tun??

Es ist ja zum Glück noch unendlich viel Zeit und jetzt müssen wir erstmal schauen, ob wir mal irgendwie hier in der Schweiz in die Höhe kommen und eventuell sind wir dort dann schon derart am „nach Luft schnappen“, dass wir uns das alles nochmal gut überlegen…

Auf jeden Fall bleibt es spannend!!

ein neues Projekt!!

Es war schon ziemlich unaufgeregt in der letzten Zeit, sodass mir hier gar nichts mehr eingefallen ist, was ich noch schreiben könnte…

Darum muss jetzt ein neues Projekt her. 🙂

Der Kilimanjaro

Der höchste Berg Afrikas.
5895 m hoch
Er gehört zu den 7 Summits, den 7 höchsten Bergen der jeweiligen Kontinente.
Er wird oft als der höchste freistehende Berg der Welt bezeichnet.
Er hat im Moment noch einen klitzekleinen Gletscher auf dem Gipfel, man vermutet aber, dass der bis ca. 2030 weggeschmolzen sein wird.

So, das mal ein paar Infos. Und was ist das jetzt für ein Projekt?

Schauen wir mal.

Ich gehe ja immer schön regelmässig Nordic Walken und die Leiterin unserer Gruppe, die mittlerweile schon gegen die 70 geht, war vor ca. 20 Jahren auf dem Kilimanjaro und beschreibt noch heute dieses Erlebnis als „die schönsten Ferien, die ich in meinem Leben gemacht habe“ oder so ähnlich. Bei so einer Bergwanderung von „Ferien“ zu sprechen, ist vielleicht nicht ganz realistisch, aber wer weiss, das sieht ja jeder ein bisschen anders. 🙂

Letztes Wochenende war ich mit ihr ganz alleine laufen und wir kamen mal wieder auf dieses Thema. Und schon länger spukt dieser Gedanke in meinem Kopf herum. Ich möchte in meinem Leben irgendetwas gemacht haben, was nicht so alltäglich ist und wo ich auch an meine Grenzen stosse. Es soll anstrengend sein, es soll möglichst einzigartig sein, es soll etwas sein, was ich bis zum Schluss in Erinnerung behalten werde. Hoffentlich natürlich in guter Erinnerung!!

Als ich dann wieder nach Hause kam und dem Herrn des Hauses davon erzählte, fand er das auch ziemlich cool. Ach, echt? Damit hatte ich gar nicht wirklich gerechnet, aber okay, warum denn nicht?

Sollen wir das zu einem Projekt machen, fragte ich ihn und er war einverstanden.

So waren wir am Freitag sehr (!) spontan am Abend bei einer Info-Veranstaltung von einem Anbieter, der solch eine Reise organisiert. Dafür mussten wir mal eben nach Feierabend durch die halbe Schweiz fahren (was ja bei diesem kleinen Land zum Glück gar nicht soooo weit ist… 😉 ), aber was tut man nicht alles für ein neues Projekt.

Es gab eine kleine „Dia-Show“ mit Bildern von früheren Reisegruppen, so dass man quasi schon mal virtuell den Berg erklimmen konnte. Einer der ehemaligen Teilnehmer war mit 70 Jahren da hoch gelaufen. Puh, dann werden wir das doch wohl auch schaffen!! Wir konnten alles fragen, was wir wollten, konnten die Packliste anschauen, die Details zur Reise, zur anschliessenden Safari oder zu den Badeferien auf Sansibar (auf Wunsch) und gingen dann ziemlich gut informiert wieder raus.

Fazit: es ist machbar, denke ich.

An der Kondition wird es wohl nicht scheitern, der Kilimanjaro ist ein sogenannter Wanderberg. Man muss also keine bergsteigerischen Fähigkeiten besitzen, man wandert einfach gemütlich da hoch. Gemütlich vor allem!! Der Typ vom Info-Abend hat uns vorgeführt, wie langsam man da hoch laufen wird. Gaaaaaaaanz gaaaaaanz langsam. Es ist fast schon ein Torkeln. Auf der letzten Etappe, hoch zum Gipfel fühlt man sich etwa so, als wäre man 80 und dazu auch noch ziemlich unfit. Nach jedem Schritt muss man eine kleine Pause machen, um Luft zu holen, die da oben ja sehr sehr dünn ist. Darum immer schön langsam.

Für 4-5 km nach oben nimmt man sich 5-8 Stunden Zeit.

Von hier zuhause bis zu unserem Dorfladen ist es ungefähr 1 km. Ich müsste mal versuchen, ob ich es schaffe, eine ganze Stunde für diesen Weg zu brauchen, den ich sonst in 5 Minuten zurücklege. Dann wüsste ich ungefähr, wie langsam ich laufen muss dort oben auf fast 6000 m. Höhe.

Tja, und das ist nun also unser Projekt.

Wir werden das für Herbst 2024 ins Auge fassen. Zu lange warten will ich auch nicht, selbst wenn das einer mit 70 geschafft hat (der sich dann aber vermutlich wie 100 gefühlt haben muss…). Jetzt gerade fühle ich mich fit und wer weiss schon was in den nächsten Jahren sein wird. Jetzt oder nie!!

Zuerst sammeln wir jede Meng Info-Material, schauen auch bei anderen Anbietern mal, was die so machen, man muss ja nicht den erstbesten nehmen, auch wenn er wirklich einen sehr seriösen Eindruck gemacht hat.

Dann werden wir hier in der Schweiz erstmal einen oder auch mehrere 4-Tausender versuchen, um zu schauen, wie sich das so anfühlt mit dünner Luft in grosser Höhe. Der Unterschied ist nur, dass hier schon auf 4000m immer Schnee liegt und man also mit entsprechender Ausrüstung und Bergführer und angeseilt und mit was weiss ich was noch allem da hochsteigt, während man auf dem noch 2km höheren (!!) Kilimanjaro einfach nur über Lavageröll läuft. Ohne jegliche Sicherung.

Ausserdem erzählen wir es möglichst breit gestreut herum, denn plötzlich tauchen immer mehr Leute auf, die das auch schon gemacht haben. Und so Erfahrungsberichte aus erster Hand und ein paar gute Tipps und Empfehlungen sind ja Gold wert!!

Hach. Ich bin immer noch nicht ganz sicher, ob das wirklich eine so gute Idee ist. Wir befinden uns absolut noch in der Entscheidungsphase. Sollen wir oder sollen wir nicht?

Meist bin ich morgens früh, wenn ich noch im Bett liege völlig davon überzeugt, dass das der hirnrissigste Plan ist, den ich jemals hatte und dass ich niemals im Leben da hoch kommen werde und dann frustriert irgendwo abbrechen muss.

Dann aber im Laufe des Tages wird es besser und ich beginne, daran zu glauben, dass das absolut machbar ist. Anstrengend, nicht zu unterschätzen, auch nicht ganz ungefährlich, aber machbar.

Also warum nicht?

Schauen wir mal. 🙂

Ansonsten: alles gut hier. Alle gesund. Alle noch da. 🙂

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