Quasi direkt runter vom Berg bin ich nach einer kurzen Nacht zuhause am nächsten Morgen um 4:00 zum Flughafen aufgebrochen.
In meine wohlverdienten Ferien!!!
Ich habe so gestört viel gearbeitet in den letzten Wochen, habe dabei 25 Überstunden angesammelt (davon kann ich grad nochmal ein paar Tage freinehmen 🙂 ) und bin echt an den Rand des grad noch machbaren gestossen, sodass ich jetzt wirklich dringend Urlaub brauchte. Noch viel länger hätte ich es nicht ausgehalten.
Nun also Griechenland. Ich habe zwei Inseln auf dem Programm. Zuerst ein paar Tage auf Milos ganz für mich alleine und anschliessend fahre ich rüber nach Serifos, wo ich die zoom-Kollegin-Freundin (erinnert sich jemand?) treffen werde. Mit ihr war ich schon mal dort und ich freu mich drauf. 🙂
Hier auf der ersten Insel mache ich erstmal gar nichts ausser zur Ruhe zu kommen. Schlafen so lange wie ich will, schlafen wann ich will, auch mal einfach so am Nachmittag oder nochmal kurz nach dem Frühstück, schlafen schon abends um neun oder auch erst um Mitternacht. Völlig frei. Ich geniesse das sehr.
Genauso essen wann ich will, essen was ich will und wo ich will.
Mein Frühstück ist in meiner Buchung inbegriffen, auch wenn ich auf den ersten Blick etwas überrascht war von diesem Frühstück:
Für 4 Tage alles vorrätig. Hmmm.
Aber dann entdeckte ich noch Milch, Saft und Früchte im Kühlschrank, eine kleine Dose mit Müsli und daraus konnte ich mir doch am ersten Morgen etwas Feines zusammenstellen. 🙂
Dann machte ich wirklich erstmal nicht so viel ausser lesen vielleicht. Dieses fantastische Buch hier:
Am Abend, noch relativ früh suchte ich das Restaurant, dass mir der Vermieter empfohlen hatte, und bestellte den Fisch des Tages.
Der Fisch war sehr sehr lecker, das Gemüse ein bisschen … hmmm…. einseitig irgendwie…, das Tsatsiki war super, der Wein war viel zu viel. Warum hatte mich zu einem halben Liter überreden lassen??? Ich kann doch nicht einen halben Liter ganz alleine trinken! Also könnte ich vielleicht schon, aber erstens macht das keinen Spass und zweiten muss es nun wirklich nicht so viel Alkohol sein.
Ich liess also einen kleinen Rest stehen.
Sobald sich das Restaurant dann mit fröhlichen und nicht alleinreisenden Gästen füllte, machte ich mich wieder auf den Heimweg. Alleine im Restaurant essen ist für mich ähnlich wie alleine ins Kino gehen, nichts was ich gerne mache.
Ich schlenderte noch ein wenig durch die Gassen und entdeckte einen kleinen Laden mit Töpferwaren und Schmuck.
Links im Bild an diesen Ästen seht ihr ein Schild mit der Aufschrift: Workshop.
Ich fragte, wann das denn so stattfinden würde und was es kostet und meldete mich dann spontan für den nächsten Tag an. 🙂
Der Workshop ist privat, also keine Gruppen sondern ich ganz alleine und das war mir gerade recht.
Ich habe keine Ahnung vom Töpfern ausser das, was wir früher ja alle in der Schule gemacht hatten: Aschenbecher!!! 🙂
Am nächsten Tag um 12:00 stand ich also wieder im Laden und bekam eine Schürze und eine kleine Einführung in die Basics des Töpferns. Ein bisschen auf Griechisch und wenn es wichtig war, dann auch auf Englisch.
Der zweite Klassiker, den ich auch schon damals in der Schule gemacht hatte, wenn der Aschenbecher fertig war, ist eine Tasse. Und damit habe ich auch diesmal angefangen.
Es gibt so ganz kleine Drehscheiben, die finde ich mega cool und ich überlege, ob ich mir nicht so eine zutun sollte. Haha, falls ich dann mal irgendwann überhaupt Zeit haben sollte, um in meiner Freizeit (was war das gleich nochmal???) zu töpfern. Ich werd mir das vielleicht besser aufheben bis zu meiner Pension…
Am Schluss sah mein Teil doch tatsächlich wie eine Tasse aus. 🙂
Der ganze Workshop ging zwei Stunden und ich hatte noch genug Zeit für ein zweites Stück.
Ich traute mir inzwischen schon etwas mehr zu und wagte mich an ein Teelicht-Dingens.
Das einzige Problem an diesem Ton-Zeug ist, dass es jetzt erstmal trocknen muss. Danach kann man mit so Schmirgel-Papier noch etwas ausbessern, abschleifen, schön machen. Danach wird es dann gebrannt. Anschliessend angemalt oder gefärbt, also einfach in Farbe getunkt und dann nochmal gebrannt glaub ich.
Das alles musste ich leider in Auftrag geben, denn nur schon bis es richtig getrocknet ist, bin ich gar nicht mehr hier auf der Insel.
Naja, aber zum grössten Teil ist die Arbeit schon von mir.
So richtig typisch Künstlerin, ist dieser Laden und das Atelier ein absolutes Chaos. Ziemlich oft suchte sie irgendwelches Werkzeug, das sie dann irgendwo hervorzauberte, sie notierte meine Adresse, um mir alles zuzuschicken, wenn es fertig ist, in einem Buch, völlig zerfleddert und für mich absolut nicht durchschaubar, nach welcher Ordnung sie da welche Seite aufschlug, die von mir gewünschten Farben für meine Werke notierte sie auf einer anderen Seite, wieder absolut willkürlich aufgeschlagen. So kam es mir auf jeden Fall vor.
Aber wirklich sehr sehr sympathisch, hilfsbereit, auch kompetent und sie konnte mir alles echt gut erklären.
Jetzt bin ich einfach nur sehr gespannt, ob das dann irgendwann so ca. in einem Monat bei mir überhaupt ankommt….
Als Belohnung nach dieser „harten Arbeit“ 🙂 gönnte ich mir ein sehr sehr feines, aber sowas von unglaublich süsses Z`Vieri. Hmmmmmmmm
Der Honig trieft heraus, fliesst über die Finger, klebt überall und genau darum ist das alles eben so lecker!!!
Heute nun ist schon mein letzter Abend hier. So richtig Hunger habe ich eigentlich nicht. Mal sehen, ob ich nochmal rausgehe oder einfach nur auf meiner kleinen Terrasse bleibe.
Morgen geht es rüber auf die Nachbarinsel.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende 🙂