„Guten Morgen. Ich heisse …. und ich bin ess-süchtig“
😂
Gestern ging ja mal so richtig in die Hose, das achtsame, langsame und vorsichtige Aufbauen der Nahrungsaufnahme!!!
Ich weiss jetzt ganz genau, wie sich ein Alkoholiker, ein Raucher, Kiffer oder sonst noch was für Drogenabhängiger fühlen kann, wenn er/sie nach dem Aufenthalt in der Entzugsklinik wieder rückfällig wird!!
„Nur mal ein ganz kleines bisschen probieren, ich hab das im Griff!!“
Nein, das funktioniert nicht! Das hat man einfach nicht unter Kontrolle, da stellt jegliche Vernunft den Dienst ein, irgendwann gibt man auf, resigniert und alle Dämme brechen, es wird quasi ein Gelage veranstaltet.
Ich hatte noch sehr vernünftig mit Joghurt und Müesli gestartet.
Für das Mittagessen hatte ich einen Salat mit zarten Poulet-Streifen geplant. Zwischendurch wollte ich Obst essen. So der Plan.
Soweit so gut. 😊
Doch dann kam die Praktikantin und das Drama nahm seinen Lauf!
Sie hatte nämlich gestern ihren letzten Tag und brachte dies hier mit.
Das ist so ein Kuchen mit Banane unten drin und dann glaub ich nur noch Schlagrahm und Schoko-Kuchen-Brösel drüber.
Grosses Treffen im Büro, Übergabe des Abschiedsgeschenks, ein paar liebe Worte von Mitarbeitern und Vorgesetzten und dann „Guten Appetit“
Hey, hier war ich immer noch vernünftig, es war ja erst 10:00 Uhr am Vormittag, und ich verzichtete auf ein Stück.
„Vielleicht nehme ich am Nachmittag ein ganz kleines Stückchen…“
Was auch immer dann in meinem Kopf passierte, weiss ich nicht. Auf jeden Fall stand noch vor dem Mittag ein (immerhin!) wirklich kleines Stück auf meinem Schreibtisch. Leider stand es da nicht soooo lange…
Ich vermute, ab jetzt war der Bann gebrochen, der Zucker im Körper, der Rest stand nicht mehr in meiner Macht.
Alle aus dem Weg, ich muss jetzt essen!!!
Vor dem Griechisch-Kurs kaufte ich mir noch sowas wie einen orientalischen Salat, vegan, gesund, usw. aber recht sättigend.
Nach dem Griechisch-Kurs ass ich aber auch noch den anderen Salat mit Poulet und ein halbes Brötchen (immerhin Vollkorn 😅).
Nicht viel später „probierte“ ich ein kitzekleines Stück vom Rüeblikuchen. Dazu den ersten Kaffee, jetzt ist eh alles schon versaut.
Der Rüeblikuchen ist sowas von lecker, dass ich mir immer wieder mal ein Stück abschneiden muss. Steht ja auch strategisch optimal alles genau um die Ecke, ich muss nicht mal aus dem Büro rausgehen!
Mit „ein Stück“ meine ich natürlich schon nicht jedesmal ein Stück, wie man es in der Konditorei serviert bekäme! Eher so gross wie vielleicht zwei Streichholzschachteln aneinander. Aber mehrere davon läppern sich dann auch zusammen….
Irgendwann mache ich mir noch einen zweiten Kaffee, mein Magen platzt schon fast. Solche Mengen an fester Nahrung ist er einfach nicht mehr gewohnt.
Es wird mir nicht schlecht, ich habe keine Bauchschmerzen oder so, aber ich fühle mich extrem vollgefressen und ich ärgere mich enorm, wie zügellos ich bin! Null Kontrolle mehr, keine Disziplin, alle guten Vorsätze über Bord geworfen!
Endlich endlich um sieben werde ich aus der Büro-Hölle entlassen und kann nach Hause fahren.
Ab jetzt esse ich überhaupt gar nichts mehr sondern lege mich auf mein Bett und warte noch bis die Wander-Freundin-Kollegin nach Hause kommt.
Sie war heute aber auch nicht ganz diszipliniert. Hat endlos lange ihren Autoschlüssel gesucht und irgendwann vor lauter Wut und Verzweiflung ein Stück Schokolade gegessen (sie hatte noch nicht mal mit dem Fastenbrechen begonnen!!). 😂😂
Wir haben es beide jetzt so satt, können diese elende Bouillon nicht mehr sehen und gieren wieder nach dem „normalen“ Leben!!! 😅
In diesem Sinne – ich wünsche euch allen einen wunderschönen Tag und geniesst euer Essen!! 😁